Spieler des Monats
August
2025
Auch im August stellen wir euch wieder einen SPIELER DES MONATS vor!
GM Eckhard Schmittdiel
Diesen Monat haben wir einen Großmeister ausgewählt, der uns nicht nur als der Gewinner des Schnellschach-Open anlässlich des 75-jahrigen Vereinsjubiläums des SC Remagen-Sinzig aufgefallen ist: GM Eckhard Schmittdiel aus Dortmund.
GM Eckhard Schmittdiel hat als relativer Späteinsteiger erst als Teenager den Weg in den Schachverein gefunden, in einem Alter, in dem viele ambitionierte Spieler nicht nur schon über beträchtliche Turniererfahrung verfügen, sondern so mancher Profispieler bereits den Großmeistertitel erspielt hat. Umso bemerkenswerter und inspirierender ist sein schachlicher Werdegang.
Die „verlorenen“ Jahre holte GM Schmittdiel im Nu durch intensives Training beim Postsportverein in Dortmund auf, auch wenn er sich an vergleichsweise mühevolles Lernen durch endloses Wiederaufstellen der Figuren für Analysen am Brett erinnert. Da hätten die Spieler es heute durch digitale Angebote und ein deutlich häufigeres Turnieraufkommen wesentlich leichter, sich vorzubereiten, meint er, und somit ginge es heutzutage auch schneller mit dem Titelgewinn.
Seinen Großmeistertitel erspielte sich Eckhardt Schmittdiel schließlich als Erwachsener, im Alter von 34 Jahren. Solche Geschichten motivieren nicht nur unseren Vereinsnachwuchs, der bisweilen, selbst spät gestartet, angesichts der 14-jährigen Großmeister und 18-jährigen Weltmeister entmutigt das Handtuch werfen will. Auch unsere erfahreneren Spieler werden durch GM Schmittdiel daran erinnert, dass es sich lohnt, dranzubleiben - denn auch das ausgewachsene Gehirn lernt weiter.
In immer hektischeren Zeiten, in denen es nicht nur Kindern und Jugendlichen zunehmend schwer fällt, sich längerfristig für ein Ziel zu motivieren anstatt auf sofortige Belohnung zu setzen, ist die Schachkarriere von GM Eckhard Schmittdiel eine wohltuende Erinnerung, dass man auch entschleunigt ankommen kann. Schließlich war mit dieser Strategie auch seinerzeit Äsops Schildkröte erfolgreich: Slow and steady wins the race!
Und wer nun mehr von GM Schmittdiel lernen möchte, dem sei seine Publikation zur Benoni-Eröffnung empfohlen, die er 1989 gemeinsam mit Jerzy Konikowski im Beyer Verlag veröffentliche: "Modernes Benoni - richtig gespielt" (ISBN-13 : 978-3891680162).
GM Eckhard Schmittdiel als Erstplazierter, mit den weiteren Preisträgern des Schnellschach-Open des SC Remagen-Sinzig im Juni 2025.
So, und nun darf GM Eckhard Schmittdiel unsere Fragen an den SPIELER DES MONATS beantworten!
Wann haben Sie angefangen, Schach zu spielen, und wer hat es Ihnen beigebracht?
Schach zu spielen begann ich mit meiner Mutter, als ich etwa 11 Jahre alt war. Im Alter von 15 Jahren habe ich dann gewissermaßen per Zufall den Schachverein entdeckt, und bin dank eines Mitschülers eingetreten.
Welches war Ihr erster Verein, und spielen Sie dort heute noch? Wenn nicht, wohin sind Sie gewechselt?
Der Postsportverein Dortmund war 1975 mein erster Verein, doch drei Jahre später wechselte ich dann zu den Schachfreunden Dortmund-Brackel. Mit Brackel sind wir damals aus der 6. Liga bis in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Ab 1990 spielte ich dann für eine Saison beim SC Porz, bevor ich wieder zurückging nach Brackel. Insgesamt habe ich für 9 Vereine in Deutschland und 2 in Österreich (Styria Graz und SK Absam) gespielt – meine beste Zeit hatte ich allerdings in Porz! Heute spiele ich beim SK Göggingen (Augsburg) in der 2. Bundesliga Süd.
Haben Sie ein Vorbild, oder jemanden, dessen Spielweise Sie sehr beeindruckt?
Mein erstes Vorbild war Aaron Nimzowitsch, wegen seiner Bauernstrategien. Aber ich habe Partiesammlungen vieler früherer Meister durchgespielt, um verschiedene Spielstile zu studieren.
Das Beste am Schach ist…?
... dass man es spielen kann, ohne ausgewechselt zu werden! Vorher beim Basketball war auf der Bank sitzen nicht mein Ding.
Welches ist Ihre Lieblingsfigur?
Der Springer, wegen seiner ungewöhnlichen Sprungkraft.
Freestyle, oder klassisch, oder beides?
Klassisch. Es gibt genug Möglichkeiten, sich im Leben zu verzetteln.
Was wäre Ihr Lieblingshobby geworden, wenn Sie nicht Schach entdeckt hätten?
Lesen, Schreiben, Natur, Sport, Wandern, Spiele und gute Gesellschaft.
...und zum Abschluss die eine (Fang-)Frage, die der gesamten Internet-Community unter den Nägeln brennt: Hund, oder Katze?
Die Katze, wegen ihrer respektvollen Selbständigkeit. Bei uns wohnte Ende der 70er Jahre sogar ein sandgoldener Perserkater namens Kasimir von Rosenstein.
Diese Frage hat GM Eckhard Schmittdiel somit richtig beantwortet! Miezius nickt zufrieden die Aufnahme von Herrn Schmittdiel auf die Liste der Ehrenmitglieder der Schachfreunde Bad Hönningen ab.
Wir danken Herrn Schmittdiel ganz herzlich für seine Zeit, und wünschen ihm nicht nur für die kommende Bundesliga-Saison alles Gute!
Unser Jugendspieler Sami Heinold zeigte sich hocherfreut über die Gelegenheit, mal in einem Turnier gegen "einen echten Großmeister" spielen zu dürfen! Noch besser: von GM Eckhard Schmittdiel gab es nicht nur ermutigende Worte, sondern auch noch ein paar Expertentips.
Juli
2025
Es ist Juli, und wir haben einen neuen SPIELER DES MONATS!
Diesen Monat haben wir erneut einen Spieler der Schachfreunde ausgewählt, ohne den hier in Bad Hönningen nichts funktionieren würde: Patrick Busley!
Patrick trat im Jahr 2014 als Schach-Anfänger dem Verein bei, zu einem Zeitpunkt, zu dem sein Sohn Tim bereits seit einer Weile das Jugendtraining besuchte. Es dauerte nicht lange, und er wurde als Ehrenamtlicher eingespannt: seit 2018 engagiert er sich für den Schachbezirk Rhein-Westerwald (SBRW), wo er sowohl als Turnierleiter für Mannschaftskämpfe als auch als Schriftführer fungiert.
Die Turnierleitung bei den Schachfreunden Bad Hönningen übernahm Patrick schließlich 2020, und ebenso die Jugendleitung, die er 2024 aber wegen Ämterhäufung an Ralf Weißenfels abgab - zumal er seitdem auch das Amt des 2. Vorsitzenden bekleidet. Seit 2024 besitzt Patrick obendrein die regionale Schiedsrichterlizenz, sodass er beim diesjährigen RLP Open in Heimbach-Weis nicht mehr selbst mitspielte, sondern als Schiedsrichter agierte.
Der hartnäckige Verweigerer moderner Kommunikationstechnologien ist gar nicht so mürrisch, wie er immer gerne wirken würde – das „Bitte-nicht-stören“-Gesicht ist seine Werkseinstellung, die er gerne aufsetzt, um sich zu jeder Zeit in Ruhe dem aktuellen Schachproblem in seinem Kopf widmen zu können. Der Mathematiker und zukünftige Nichtraucher hat eine One-Track-Mind – „Ich kann nicht reden und spielen gleichzeitig!!!" - eine Disposition, die im Schach nur von Vorteil sein kann.
Patrick Busley
Und nun darf Patrick auch einmal selbst zu Wort kommen: unsere Fragen an den SPIELER DES MONATS!
Wann hast du angefangen, Schach zu spielen, und wer hat es dir beigebracht?
Ich habe 2014 angefangen zu spielen und bin in den Verein eingetreten, nachdem mein Sohn Tim kurz zuvor ins Jugendtraining eingestiegen war. Die Regeln habe ich mir selber angeeignet.
Hast du ein Vorbild, oder jemanden, dessen Spielweise dich sehr beeindruckt?
Ulf Andersson beeindruckt mich als Schachspieler und Mensch, Anatoly Karpov und Magnus Carlsen als Schachspieler.
Das Beste am Schach ist…?
Schachpartien empfinde ich meist als anstrengend und kann sie selten genießen. Ich freue mich, wenn ich Stellungen richtig bewerte und vernünftige Pläne finde, was aber leider eher selten der Fall ist.
Welches ist deine Lieblingsfigur?
Eine Lieblingsfigur habe ich nicht, aber ich bilde mir ein, mit Springern besser zurechtzukommen als mit Läufern.
Freestyle, oder klassisch?
Ich habe noch nie Freestyle ausprobiert; mit klassischem Schach habe ich schon genug zu kämpfen.
Was wäre dein Lieblingshobby geworden, wenn du nicht Schach entdeckt hättest?
Ich bin mir nicht sicher, ob Schach mein Lieblingshobby ist. Ich lese viel, beschäftige mich mit Mathematik, mag Opern, klassische und zeitgenössische Musik.
...und zum Abschluss die eine (Fang-)Frage, die der gesamten Internet-Community unter den Nägeln brennt: Hund, oder Katze?
Obwohl ich mich mit dem Kater meiner Tochter angefreundet habe: 100% Hund.
Diese Frage hat Patrick somit leider falsch beantwortet. Da Miezius bei der Mitgliederversammlung gleich dreifach stimmberechtigt ist, könnte das im Ernstfall sogar Patricks Wiederwahl beeinträchtigen.
Trotzdem... vielen Dank, Patrick!
Juni
2025
Mit dem Juni 2025 starten wir unsere Reihe SPIELER DES MONATS!
Wer wäre besser geeignet diese Reihe anzuführen, als der Mann, der seine Finger immer und überall im Spiel hat, wenn "Schach" und "Bad Hönningen" zusammenkommen - DAS Gesicht der Schachfreunde:
Günther ist schon seit den frühen Vereinsjahren ein unverzichtbares Mitglied der Schachfreunde!
Bereits im Alter von 20 engagierte er sich als Turnierleiter, und seit 2004 bekleidet er durchgehend das Ehrenamt des 1. Vorsitzenden.
Bei aller Zeit und Energie, die seine Arbeit für den Verein verlangt, lässt er das Schachspiel allerdings nicht zu kurz kommen: unser Verein darf mit ihm auch den amtierenden Bezirksmeister des Schachbezirks Rhein-Westerwald stellen! Und das nicht zum ersten Mal, denn auch 2017 sicherte sich Günther bereits den Titel.
Günther ist Ansprechpartner für alle Vereinsangelegenheiten, und immer zur Stelle, um Veranstaltungen, Turniere sowie das Training zu begleiten - sei es für die Erwachsenen oder den Nachwuchs, dem er sich Dienstagsabends gemeinsam mit Jugendleiter Ralf Weißenfels annimmt.
GÜNTHER KLEIN
Und nun darf Günther auch einmal selbst zu Wort kommen: ein paar Fragen an den SPIELER DES MONATS!
Wann hast du angefangen, Schach zu spielen, und wer hat es dir beigebracht?
Im Verein Schach zu spielen begann ich im Alter von 14, zusammen mit Gerhard Rörig und anderen Bad Hönninger Schulfreunden.
Hast du ein Vorbild, oder jemanden, dessen Spielweise dich sehr beeindruckt?
Die Partien von Michail Tal haben mich sehr beeindruckt. Ein direktes Vorbild habe ich nicht.
Das Beste am Schach ist…?
Die Partieanalyse nach dem Spiel (auch digital).
Welches ist deine Lieblingsfigur?
Der Springer (am besten beide in Zusammenarbeit).
Freestyle, oder klassisch?
Klassisch. Ich überlege aber, es mal mit Freestyle zu versuchen.
Was wäre dein Lieblingshobby geworden, wenn du nicht Schach entdeckt hättest?
Fahrradfahren!
...und zum Abschluss die eine (Fang-)Frage, die der gesamten Internet-Community unter den Nägeln brennt: Hund, oder Katze?
Katze - ich habe schon öfter Katzen versorgt!
Diese Frage hat Günther somit richtig beantwortet. Miezius der Erste wird dies mit Befriedigung zur Kenntnis nehmen.
Vielen Dank, Günther!